Geschichte der Website

Diese Website entstand 2021 während der Debatte um den inzwischen gestrichenen Paragrafen 219a StGB, der Ärzt*innen das Informieren über Schwangerschaftsabbrüche verbot.

In dem damaligen Beschluss des Oberlandesgerichtes in Frankfurt wurde argumentiert, dass auch bloß sachliche Informationen über das „Ob“ und das „Wie“ des Schwangerschaftsabbruchs durch den Paragrafen unter Strafe gestellt seien. Es kam also überhaupt nicht darauf an, ob die Informationen anbietenden Charakter hatten oder nicht. Sie waren grundsätzlich verboten, wenn sie von Fachleuten, die selbst Schwangerschaftsabbrüche durchführten, ausgingen.

Für Ärzt*innen wie Kristina Hänel hatte dies unmittelbare Konsequenzen: „Nun bin ich leider gezwungen, meine Informationen von der Webseite zu nehmen, sonst wäre ich am Ende finanziell ruiniert“, wie sie in einem Beitrag auf X ehemals Twitter erklärte. Wichtig sei es, dass alle Personen, die keine Schwangerschaftsabbrüche durchführen, darüber informieren.

Die Giordano-Bruno-Stiftung, die das Rechtsverfahren um den ehemaligen § 219a StGB gemeinsam mit dem Institut für Weltanschauungsrecht (ifw) begleitet hat, kam der damaligen Bitte von Kristina Hänel nach. Auf der Webseite „abtreibung-info.de“ werden Informationen bereitgestellt, die Hänel nun auch selbst wieder veröffentlichen darf. Dies ist nicht zuletzt auch deshalb nötig, weil im Netz zahllose Portale von Abtreibungsgegnern kursieren, die wichtige Fakten unterschlagen oder sogar gezielte Falschinformationen verbreiten. Die Webseite, die u.a. auch auf seriöse Hilfs- und Beratungsstellen verweist, wurde inzwischen mit Blick auf die aktuelle Debatte über § 218 StGB aktualisiert. Denn nicht nur § 219a StGB ist verfassungswidrig, sondern die gesamte deutsche Gesetzgebung zum Schwangerschaftsabbruch.

Weitere Informationen zum Prozess gegen Kristina Hänel und die Debatte um § 219a StGB gibt es in dem Buch “Der Fall Kristina Hänel – und die neue Debatte zur gesetzlichen Regelung des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland”.


Quellen und weitere Informationen:

Der Fall Kristina Hänel – und die neue Debatte zur gesetzlichen Regelung des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland. 2024. PDF-Dokument